- Produktivität
- I. Volkswirtschaftslehre:Verhältnis von Produktionsergebnis (Output) und an seiner Erstellung beteiligten Inputs. Messzahlen zur P. werden u.a. herangezogen für Analysen des Wachstums, internationale, interregionale und intertemporale Vergleiche. Meist wird P. mit Arbeitsproduktivität gleichgesetzt.- Unterschieden wird: (1) Totale P.: Verhältnis zwischen dem Produktionsergebnis ⇡ (Bruttoinlandsprodukt) und den Einsatzmengen aller Faktoren. Da die Faktoren heterogene, nicht-addierbare Größen sind, werden sie mit ihren Faktorpreisen bewertet und zum nominalen Bruttoinlandsprodukt in Beziehung gesetzt. Totale P. wird auch als Wertproduktivität bezeichnet. Sie wird häufig bei internationalen Vergleichen benutzt. Unterschiedliche Preisindizes beeinträchtigen die Aussagefähigkeit.- (2) Partielle P. werden hauptsächlich für die Produktionsfaktoren Arbeit und Kapital ermittelt. Der gesamte physische oder monetäre Ertrag wird dem physischen oder wertmäßigen Einsatz eines Faktors zugerechnet (z.B. Ertrag pro eingesetzte Arbeitsstunde, Ertrag pro eingesetzte Kapitaleinheit).- Vgl. auch ⇡ Kapitalproduktivität.II. Betriebswirtschaftslehre:1. Begriff: Ergiebigkeit der betrieblichen Faktorkombination. P. ist nicht gleichbedeutend mit ⇡ Wirtschaftlichkeit, auch nicht mit ⇡ Rentabilität, sondern ist das Verhältnis von Output-Menge zu Input-Menge.- 2. Messung: Zu messen ist die P. als Quotient des Ertrages bzw. der Leistung und des Faktoreinsatzes, z.B. Stück Fahrräder je Arbeitsstunde etc. (technische oder physische P.) oder durch das Verhältnis von Produktionswert zum Kapitaleinsatz (Wertproduktivität) oder zum Arbeitseinsatz (⇡ Arbeitsproduktivität). Die Verwendung der P. als Messgröße für das Wirtschaftlichkeitsstreben bereitet in der betrieblichen Praxis Schwierigkeiten.- Vgl. auch ⇡ Produktivitätskennzahl, ⇡ Durchschnittsertrag.- Reziproker Wert: ⇡ Produktionskoeffizient. Literatursuche zu "Produktivität" auf www.gabler.de
Lexikon der Economics. 2013.